Der Fahrtag lief bis fast zum Ziel super. Theo und Jonas haben sehr gut durchgehalten. 15 km vor dem Ziel wurde Jonas sehr unleidlich und der Stress begann. Fine steuerte uns souverän die letzten engen Straßen bis zum Campingplatz entlang. Dann die Überraschung. Aufgrund des vielen Regens konnten wir keinen Stellplatz bekommen. Alles versinkt im Schlamm. Wir sollen es beim Campingplatz im Nachbarort versuchen.

Fahrerwechsel. Damit wir nicht rückwärts auf die Straße raus müssen, fährt Thomas zum Wenden auf den Platz. Leider gibt es keine Wendemöglichkeit zu und wir müssen zum Drehen den Anhänger in einer Baustelle auf dem Platz rückwärts schieben. Irgendwie klappt es doch und wir fahren zum nächste Platz. Die junge Frau in der Rezeption spricht zum Glück gut Englisch. Dort das gleiche Bild. Die befestigten Stellplätze sind ausgebucht. Erst ab morgen gibt es einen, den wir prompt reservieren. Zum Übernachten werden wir zu Garage Vally - einer Werkstatt mit Stellplätzen auf dem Gelände - geschickt. Angeblich nur einen Kilometer weiter links.

Als ich raus zum Auto kam, stand dort Fine mit Jonas und Theo im leichten Regen. Theo musste mal. Ich hielt ihn neben der Einfahrt ab und hoffte, er würde nicht kacken. Durchfall. Na toll. Schnell holte ich ein Taschentuch, machte ihn sauber und setzte ihn zu Fine und Jonas ins Auto. Wir durften zum Drehen über den Platz fahren, was dieses Mal gut klappte.

Ich hatte die Frau in der Rezeption so verstanden, dass Garage Vally auf der linken Seite liegt, was scheinbar falsch war. Nach 3 km hielten wir in einer Bushaltestelle. Jonas schrie und musste versorgt werden. Wir gingen in den Vivo und hielten Jonas ab. Googlemap sagte uns, dass wir Garage Vally kurz hinter dem Campingplatz rechts verpasst hatten. Mir war die teure Tankstelle an der Werkstatt aufgefallen, hatte aber den Namen der Werkstatt nicht gelesen.

Wir sollten im Ort drehen. Eine Sackgasse. Die Nerven waren jetzt langsam bei allen runter. Erst im dritten Versuch klappe das Rückwärtsschieben zum Wenden.

An Garage Vally fuhr ich langsam vorbei, weil mir nicht klar war, wo der Stellplatz sein sollte. Ich wollte durch die Tankstelle zum Drehen fahren, doch da stand ein defektes Quad im Weg. Wir sind blockiert, oder müssen rückwärts auf die Straße zurück. Fines Geduld ist am Ende. Ich gehe jetzt einfach so rein und lasse das Gespann stehen.

Drinnen geht es genauso weiter. Niemand spricht ausreichend Englisch und mein Französisch reicht nicht aus, die Situation zu erklären. Ich hole mein Handy. Kein Internet für DeepL. Mist. Ich gehe und hole die Reservierung vom anderen Campingplatz. Mit dem Handy einer Angestellten kann ich unser Problem schildern. Wir können für 12€ auf dem Platz hinter der Werkstatt übernachten.

Dort angekommen die Überraschung. Ein gut erschlossenen Camperparkplatz mit Grauwasserentsorgung und Strom. Warum haben die mich nicht verstanden und mir einfach die Übernachtung angeboten?

Leider geht keine der von unserem Stellplatz aus erreichbaren Steckdosen. Da wir aber auch ein paar Nächte autark stehen können, ist das egal. Hauptsache wir haben einen Platz.

Theo hat über 40°C Fieber und braucht uns jetzt. Da ist der ganze andere Ärger schnell vergessen.

Später kommt noch eine Britische Familie mit Wohnwagen. Die etwa 10-jöhrigen Jungen spielen im Regen bei Wind genüsslich Fußball auf dem Platz. Was gutes Wetter ist, liegt scheinbar im Auge des Betrachters.