20.04.2024 - Sektor 92.5

Im Sektor 92.5 waren wir bei unserem letzten Aufenthalt bereits zweimal. Hier habe ich noch ein offenes Projekt (Outlandos d'Amour - 6a), was mich nicht losgelassen hat. Ein interessanter Boulder mit Sloper-Ausstieg in etwa 4m Höhe. Gut 25 Versuche hatte ich da rein investiert. Es wollte mir einfach nicht gelingen. Als wir im Sektor ankamen, waren Lena, Julian und Graty bereits da. Zudem mehrere große Gruppen, sodass der ganze Teilsektor recht voll wirkte. Mein Projekt wurde bereits von anderen belagert. Ich boulderte mich warm und ging dann zum Projekt. Die anderen dort mussten irgendwie mitbekommen haben, dass ich den Boulder auch klettern will und sprachen mich direkt an. Es stellte sich heraus, das die 4 aus Berlin stammen und noch nicht so lange bouldern gehen. Ich konnte ihnen einige Tipps geben und war ganz froh, nicht allein zu Projektieren. Dadurch nimmt man sich zwischen den Versuchen längere Pausen, kann Ideen austauschen, oder sich Bewegungen abschauen. Neben ihnen versuchten auch noch ein Tscheche und ein Brite ihr Glück. Nachdem ich 4 - 5 erfolglose Versuche investiert hatte, ging ich mir die letzten Griffe von oben noch einmal anschauen. Ich änderte meinen Bewegungsablauf, indem ich in den letzten Griff reinkreuzte, um ihn mit der anderen Hand zu halten. Der nächste Versuch klappte schon fast, doch leider brachte ich den Fuß nicht weit genug in den Tritt nach oben. Einen Versuch später hat es dann aber geklappt. Ich war überglücklich. Sich einen Boulder so zu erarbeiten ist ähnlich einprägsam, wie einen Klassiker im Elbi zu klettern.


21.04.2024 - Sektor Cul de Chien

An diesem Tag konnten wir miterleben, wie schnell es teilweise in Fontainebleau abtrocknet. In unserem Fall war es 5 Minuten kräftiger Regen mit Hagel. Wir krochen in eine Höhle, die wir noch von unserem letzten Aufenthalt her kannten. Da Theo im Wagen schlief, schoben wir ihn einfach unter einen kleinen Überhang. Der reichte nicht ganz, war aber ausreichend groß, dass der Wagen nicht zu sehr nass wurde.

In der Höhle sitzende, war ich mir sicher, dass es heute mit dem Bouldern nichts mehr werden würde. Dann kam aber nach dem Regen die Sonne direkt heraus. Da es insgesamt eher sehr trocken im Wald war, versickerte das Wasser im nu. Die Blöcke bestehen aus so kompacktem Sandstein, dass das Regenwasser einfach abläuft. Innerhalb kürzester Zeit waren die ersten Flächen trocken und nach rund 30 Minuten konnte man ohne schlechtes Gewissen wieder Bouldern. Der kompakte Sandstein sorgte aber auch dafür, dass in tiefen Griffen und Löchern das Wasser nicht abläuft, sondern langsam heraustrocknen muss. So kann es sein, dass man auch mehrere Tage nach Regen in tiefen Griffen nasse Finger bekommt.

Auch an diesem Bouldertag machten wir eine interessante Bekanntschaft: Alessio, Matheprofessor aus Liege. Wir hatten ihm am Tag zuvor schon im Sektor 95.2 getroffen. Wir unterhielten uns lange über diverse Themen und tauschten am Ende noch fix die Handynummern. Er mag Tradklettern und würde gerne mal das Elbsandsteingebirge kennenlernen.


22.04.2024 - Sektor Potala

Im Sektor Potala sollte Fine mal mehr auf ihre Kosten kommen und einen Bouldertag für sich haben. Am Ende kam sie auf deutlich über 20 gekletterte Boulder und hatte eine gute Fleißarbeit abgeliefert. Viel wichtiger als die Zahl gekletterter Boulder war aber, dass sie auch Boulder außerhalb ihrer Komfortzone geklettert ist, bzw. probiert hat. Überhänge und hohe Boulder und dabei auch mit Abspringen aus mehr als 2 m.

Für mich lief es auch sehr gut. Als wir wechselten und ich mit Bouldern dran war, konnte ich eine 6b und eine 6a mit wenigen Versuchen klettern, ehe ich bei einer 5c blöd von einer schmalen Leiste abrutschte und mir den Mittelfinger aufschlug.


23.04.2024 - Sektor Canche

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, eines meiner offenen Projekte vom letzten Fontainebleau-Aufenthalt zu klettern. Daraus wurde nichts. Entweder hatte ich einen schlechten Tag, oder ich bin einfach viel weniger fit, als damals.

Nach einer Weile des Projektierens des 6b+ Quergangs machte ich eine Pause. Ich hatte Probleme, die schweren Einzelzüge überhaupt zu klettern. Da kam doch tatsächlich der im Boulderführer abgebildete alte Mann (die 60 hatte er schon lange hinter sich gelassen) vorbei, der auf dem Foto im Führer meinen Projektboulder klettert. Er machte sich in diesem Boulder mal locker warm. Kletterte von rechts nach links (6b+), dann von links nach rechts, dann beides zusammen (6c+) und zuletzt noch einmal in beide Richtungen, wobei er bei jedem Zug, kurz bevor er den nächsten Sloper griff, eine Pause von rund einer Sekunde einlegte. Der Boulder war für mich für heute gestorben. Stattdessen kletterte ich eine Sitzstartvariante zu einem anderen Boulder mit einem schönen Bewegungsproblem, den Fine und ich schon beim letzten Mal geklettert waren.

Fine suchte sich dann allein ein paar Boulder, als ich Kinderdienst hatte. So richtig Spaß hatte sie dabei nicht. Allein Bouldern ist nicht so ihr Fall, was ich gut verstehen kann. Das Bewegungsproblem konnte sie auch dieses Mal wieder sehr schnell klettern. Wie so viele Boulder, die wir schon einmal geklettert waren. Scheinbar ist sie viel besser drauf und fitter, als wir das erwartet haben.

Insgesamt war für uns der Besuch von Canche aber eher enttäuschend und wir werden während dieser Reise sicher nicht noch einmal dorthin fahren.


24.04.2024 - Sektor Sabot

Den Sektor Sabot kennen wir auch bereits aus unserer ersten Elternzeit. Die Blöcke sind teilweise recht hoch und man kommt von manchen nur schlecht runter. Wir haben hier beide noch alte Projekte, die wir angehen wollten. Leider lief es an diesem Tag bei uns beiden nicht besonders gut. Die alten Projekte konnten wir nicht knacken.

Theo spielte fleißig mit den östereichischen Kindern vom Campingplatz und hatte einen guten Tag. Er wollte am Ende gar nicht mit zurückkommen. Erst als auch die Anderen zu packen begannen, konnten wir ihn zum Gehen überreden.


25.04.2024 - Sektor Rocher Fin

Die Neuentdeckung für uns in Fontainebleau! Ein wirklich sehr schöner Sektor, der nur leider weit im Zentrum des Waldes liegt und über einen längeren Fußmarsch vom Parkplatz zu erreichen ist. Rocher Fin liegt auf einer Hügelkuppe. Die Blöcke sind mittelhoch bis flach, liegen in feinstem Sand und haben schöne Boulder in allen Schwierigkeitsbereichen zu bieten. Für Kinder und Eltern alles was man sucht.

Ich hatte Jonas in der Trage und den Rucksack, Fine musste den Wagen mit dem heute sehr bockigen Theo schieben und die Crashpads tragen. Da der Weg immer mal Passagen mit losem Sand hatte, war Fine nach den gut 25 Minuten Zustieg ziemlich platt. Sie boulderte an diesem Tag nichts mehr, so kam ich in den Genuss, den ganzen Tag für mich zu haben.

Die Boulder sind in Rocher Fin eher hart bewertet und so musste ich für eine 5b und eine 6a ganz schön kämpfen. Ein 6a+ Sprung wollte mir nach mehreren Versuchen nicht gelingen. Obwohl ich ihn schon fast hatte, habe ich mich gegen weitere Versuche entschieden, da es mir die letzte Haut vom Finger gezogen hätte.


26.04.2024 - Sektor Elephant

siehe Post zu Jonas Geburtstag


29.04.2024 - Sektor Diplodocus

siehe Post zum Bouldern mit Walter und Familie